
Bereits seit einiger Zeit fällt mir auf, dass Henry enorm abbaut. Obwohl er ständig Hunger zu haben scheint, wird er knochig.
Seit letzter Woche Dienstag / Mittwoch hat er ständig dünnen Stuhl, geht öfters als normal, meist nach dem Fressen. Da es ihm am Freitagabend offensichtlich
nicht gut ging, war ich mit ihm am Samstag beim Tierarzt. Er bekam eine Spritze gegen Durchfall und Prednisolon. Außerdem sollte ich ihm Tabletten gegen
Durchfallbakterien geben, was mir allerdings nicht gelang. Ich habe für ihn Spezialfutter gekauft, einschließlich Soup für Magen-Darmkranke Katzen. Aber es besserte sich
nichts. Er frisst kaum noch, säuft um so mehr bzw. ernährt sich fast ausschließlich von Soup. Hat er auch bekommen. Trotzdem weckte er uns nachts, weil ihn der
Hunger plagt. Aber immer wenn ich ihn anschaue fällt mir auf, dass es ihm schlechter ging, er so schmal im Gesicht wurde.
Also bin ich heute früh gleich wieder zum Tierarzt. Der Praxischef schaute ihn kurz an und meinte, dass er Henry grün0dlicher untersuchen muss (einschließlich Röntgen und Blutabnahme) und mein Mietz da bleiben müsse. Nun bin ich heulend nach Hause gefahren und warte auf den Anruf vom Tierarzt. Mein Bauch sagt mir nichts Gutes.
Letzte Woche mußten wir eine Katze im Katzenhaus über die Brücke schicken, die auch unaufhörlich frass und dabei immer dünner wurde. Sie hatte einen Tumor im Bauch und nun habe ich große Angst, dass das bei meinem Baby auch der Fall sein kann.
Henry kam vor 3 Jahren zu mir in einer Phase, wo es mir durch die Depression sehr schlecht ging. Er hatte ca. ein halbes Jahr Strassenzeit hinter sich (ausgesetzt, ausgerissen - wir wissen es nicht) und es ging ihm ebenfalls ganz schlecht. Im Katzenhaus hatte er das Fressen eingestellt, weil ihm die menschliche Zuwendung fehlte. Ich habe ihn deshalb als Pflegekatze zu mir genommen. Wir haben uns sozusagen gegenseitig gut getan, uns gegenseitig aufgebaut.
Und nun geht es meinem Baby so schlecht. Er ist jetzt ca. 13 Jahre alt, vielleicht auch älter.
Wir wissen alle, dass wir uns von unseren Tieren, Wegbegleiter und Lieblingen irgendwann trennen müssen. Natürlich kann ich nicht wissen, dass es jetzt bei ihm so weit ist. Aber die Angst um ihn ist groß und mein Herz schwer.